Schottland mit dem Van

17 Tage durch die unberührte Natur Schottlands

Der erste Stopp auf unserer Europatour mit Van und Hund führt uns nach Schottland. Ein Land, das so viel mehr zu bieten hat als Burgen, Schlösser und Dudelsäcke. Und das Beste: Schottland ist eines der wenigen Länder in Europa, in denen Freistehen noch nicht verboten ist. Auf teils spektakulären Strecken führt uns unsere Reise von Edinburgh über Inverness auf die NC 500. Wir befahren den äußersten Norden des schottischen Festlands und gelangen über die Applecross-Passtraße auf die Isle of Skye. In Cairnryan schließlich beenden wir unsere Tour mit der Fährfahrt nach Larne in Nordirland. 

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Schottland in a Nutshell

Wetter und beste Reisezeit

Schottland ist zu fast allen Jahreszeiten wunderschön. Am wenigsten Niederschlag fällt von Mai bis August. Von Juni bis September liegen die Temperaturen über 12°C – selten wird es aber wärmer als 16°C – nachts und in höheren Lagen entsprechend auch gerne deutlich kühler. Wenn euer Van eine Heizung hat: sehr gut. Wir haben keine und hatten auch im August durchaus die ein oder andere fröstelige Nacht. Und wie sagt man so schön in Schottland: „If you don’t like Scottish weather, wait for 30 minutes.“ Wie wahr, wie wahr. Das Wetter in Schottland, und das gilt vor allem für die Highlands, wechselt gerne von Regen zu strahlendem Sonnenschein innerhalb von 10 Minuten. Habt demnach Geduld, brecht eine Wanderung nicht voreilig ab und nehmt die Wetterprognosen nicht zu genau. 

Schottland mit dem Hund

Einen Artikel zu den Einreisebestimmungen für Hunde auf unserer Europatour findet ihr im Artikel „Kommt der Hund mit? Na klar…!“. Kurz zusammengefasst: Frühestens fünf Tage und spätestens 24 Stunden vor Reiseantritt muss eine Bandwurmbehandlung durch einen Tierarzt erfolgen. Der Nachweis darüber ist mit Datum und Uhrzeit im EU-Heimtierausweis einzutragen. Auf den Fähren muss der Hund im Auto bleiben. Ansonsten haben wir Schottland als sehr hundefreundliches Land erlebt. In unserer Erinnerung gab es quasi keinen Ort, auf den wir wegen unserem Labradoodle Baci verzichten mussten. Er wurde immer neugierig und freundlich aufgenommen und hat diverse Male unaufgefordert einen Napf mit Wasser erhalten. 

Wie komme ich am besten hin?

Natürlich kannst du nach Schottland fliegen. Da wir einen Van haben und es sich Schottland geradezu aufdrängt, mit einem solchen unterwegs zu sein, bleibt die Fähre. Am beliebtesten ist vermutlich die Fähre von Amsterdam nach Newcastle. Von hier sind es nur 175km bis nach Edinburgh und ihr spart so eine Menge Strecke.

Als zweite Möglichkeit bietet sich die Fähre von Rotterdam oder Zeebrügge nach Hull an. Von hier sind es dann noch rund 400km bis nach Edinburgh. Wer gerne fährt oder schnell seekrank wird, etwas mehr Zeit mitbringt oder England bei der Fahrt mitnehmen möchte, macht es wie wir: von Calais (alternativ von Dünkirchen) nach Dover. Von hier sind es dann allerdings 750km und rund acht Stunden reine Fahrtzeit bis nach Edinburgh. Am besten ihr legt ein oder zwei Nächte als Zwischenstopp ein – zum Beispiel wie wir es gemacht haben. Unsere Stopps und ein paar Tipps findet ihr in unserem Artikel „Der Weg ist das Ziel. Knapp drei Tage in beautiful England“.

Zurück geht es dann auf dem gleichen Weg oder ihr kombiniert verschiedene der oben genannten Strecken. Wer noch mehr Zeit mitbringt, macht es dann am besten wie wir: mit der Fähre von Cairnryan rüber nach Larne in Nordirland, um hier die Reise weiterzuführen.

Autofahren in Schottland

In Schottland herrscht Linksverkehr. Solltet ihr diesbezüglich ängstlich sein, können wir euch die Angst vielleicht ein wenig nehmen: wir fanden die Umstellung recht einfach und man gewöhnt sich wirklich schnell dran. Ein wenig gewöhnungsbedürftig sind vielleicht die Kreisverkehre, zumal diese in größeren Ballungsgebieten auch mal zweispurig sind. Aber auch hier geht es mit der Umstellung recht schnell. Auf alle Fälle ist das heimische Auto bedeutend einfacher zu händeln als ein in England oder Schottland geliehenes. Denn in diesem Fall müsst ihr zusätzlich plötzlich mit links schalten.

Eigentlich ist es vorgeschrieben, bei Autos mit dem Lenkrad links, spezielle Abblendsticker – sogenannte Eurolights – für die Scheinwerfer zu kaufen, um den Gegenverkehr nicht zu blenden. Wir haben das auf der Fähre getan – waren aber scheinbar zu doof die Position dieser zu verstehen. Wir haben dann nach zwei Tagen aufgegeben, nachdem wir nie in der Dämmerung oder Dunkelheit unterwegs waren und offen gestanden auch kein einziges Fahrzeug mit diesen Stickern gesehen haben. Versteht dies demnach nicht als Empfehlung, sie nicht zu nutzen. Auf alle Fälle erhaltet ihr sie auf der Fähre zum gleichen Preis wie beim ADAC. 

Wie ist das mit dem Freistehen wirklich?

Das Erfreuliche: Wildcampen ist in Schottland ausdrücklich erlaubt. Kleine Einschränkung: das gilt nur für Camper und Wanderer mit Zelt. Das Freistehen mit Campervan oder Wohnmobil wird in Schottland „Informal Camping“ genannt und geduldet – allerdings offiziell maximal 15 Yards (ca. 14 Meter) von einer Straße entfernt. Weitere Infos hierzu findet ihr unter anderem auf der Webseite des „Scottish Outdoor Access Code“.

In der Praxis gibt es diverse kleine (Park-)Plätze, auf denen es erlaubt ist. Sollte es nicht erlaubt sein, weist ein entsprechendes Schild darauf hin. Manchmal gibt es eine „Honesty Box“, in welcher man eine kleine Spende hinterlassen kann. Ansonsten gilt natürlich wie immer: Respekt zeigen, Lärm vermeiden, Müll mitnehmen und die Notdurft nicht in der Natur verrichten. Dann könnt ihr in Schottland an traumhaften Plätzen auch kostenlos stehen. Ansonsten gibt es in Schottland aber auch diverse nette und größtenteils sehr kostengünstige Campingplätze. Und die Einheimischen ein bisschen finanziell zu unterstützen hat ja auch noch nicht geschadet, oder?

Wie teuer ist Schottland / mit wie viel Geld muss ich kalkulieren?

Natürlich gilt hier wie immer: Die Ausgaben hängen von diversen Faktoren ab. Wo übernachtest du? Wie viel Strecke legst du zurück? Kochst du selbst? Wie viel Geld gibst du für Eintritte oder Touren aus? Wir haben knapp 2/3 der Nächte kostenlos übernachtet, waren nur 1-2 mal essen und haben wenige kostenpflichtige Sehenswürdigkeiten besucht. Dennoch haben wir eine kleine Aufschlüsselung für euch. Alle Kosten gelten für 2 Personen insgesamt.

  • Benzin: der größte Anteil. Zum Zeitpunkt unserer Fahrt (August 2022) war das Benzin aus bekannten Gründen natürlich recht teuer (ca. 2.10 EUR/l Diesel). Die Fahrt von Dover hoch nach Schottland ist hier enthalten! 692,- EUR für 2900 Kilometer. 
  • Übernachtungen: sagenhafte 109,- EUR
  • Einkaufen: 225,50 EUR
  • Sonstiges (Parken, Sehenswürdigkeiten, Essen gehen) etc.: 282,40 EUR
  • 2 x Fähre (Calais nach Dover und zurück) – Hund und Van sind hier in den Kosten inbegriffen: 228,- EUR

In Summe haben wir also ca 1540,- EUR, also 770,- EUR pro Person ausgegeben. Für etwas mehr als zwei Wochen in einem unfassbar schönen Land! Ihr seht: Schottland muss nicht teuer sein. 

Die einzelnen Artikel und Etappen unserer Reise

Schottland Part I – von Edinburgh nach Inverness

Unsere erste Schottland-Etappe führt uns von Edinburgh nach Inverness. Wir besuchen das Dunnotar Castle, die Fowlsheugh Klippen, sehen erste Puffins und Seerobben und finden einen grandiosen Stellplatz am Meer.

Schottland Part II – Die NC 500 von Inverness bis zum nördlichsten Punkt Schottlands

Der erste Abschnitt der NC 500 ist überwältigend. Puffins, Seerobben, Whaligoe Steps, Strände, alte Gräber, Leuchttürme und die wahrscheinlich kleinste Fähre Schottlands.

Schottland Part III – Die NC500 von Dunnett Head bis Ullapool

Die NC 500 führt uns in diesem Abschnitt zu Stränden, Wasserfällen, Burgruinen, den Smoo Caves und den vielleicht besten Pies Schottlands.

Schottland Part IV – Die NC 500 von Ullapool bis Lochcarron

Der letzte Abschnitt der NC 500 ist für uns nicht die schönste Erinnerung. Anstatt die legendäre Passstraße bei Appelcross genießen zu können, erwartet uns hier eine böse Überraschung.

Schottland Part V – Willkommen auf der Isle of Skye

Der Start auf Isle of Skye ist etwas holprig. Bis wir etwas vom Finder der Drohne hören bleiben wir im Süden der Insel. Aber schon jetzt sind wir restlos begeistert.

Schottland Part VI – Isle of Skye: Old Man of Storr

Mit unserem Kamera Equipment in der Tasche gehts endlich zum Old Man of Storr. Eine beeindruckende Felsformation, die einen Besuch mehr als wert ist.

Schottland Part VII – Isle of Skye: Quiraing it is

Auf dem Weg nach Quiraing finden wir noch weitere tolle Orte. Die Wanderung hinter dem wohl bekanntesten Bäumchen ist aber definitiv unser Highlight des Tages

Schottland Part VIII – Isle of Skye: Von Feen und Elfen

Auf diesem Teil unserer Reise wird es magisch. Wir besuchen die Fairy Glen und Fairy Pools. Ob wir vielleicht das ein oder andere Fabeltier zu Gesicht bekommen?

Schottland Part IX – Immer weiter gen Süden: Von den Highlands zu den Lowlands

Unsere Zeit in Schottland neigt sich dem Ende zu. Mit der "Harry Potter Brücke" und dem Irvine Beach geht es von den Highlands in die Lowlands

Ein paar unserer Lieblingsbilder

(weitere in den einzelnen Artikeln)

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