Noch knapp vier Wochen – langsam wird es ernst

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Die große Reise rückt näher

Die letzten Wochen waren ganz schön turbulent. Es ist wie so oft: Man denkt sich „Och. Noch zwei Monate. Noch sooo viel Zeit.“ und dann vergeht sie wie im Flug und man ist erstaunt was noch alles organisiert, optimiert und eingekauft werden muss. Mittlerweile ist kaum ein Tag in unserem Kalender bis zur Abfahrt am 26.06. mehr frei. Zwar stehen auch noch ein paar Unternehmungen wie Konzerte an, aber der Rest ist voll mit letzten Van-Umbauten, Shopping-Touren, Wohnung ausmisten und der Vorbereitung unseres Abschieds am 18.06. Nervosität und Vorfreude geben sich die Klinke in die Hand.

Allmählich realisiert man dann auch, dass kaum mehr Zeit bleibt, noch alle Freunde zu sehen. Oder abends einfach mal entspannt mit einem Feierabendbier den Sommerbeginn zu begießen. Aber das ist selbstverständlich Jammern auf sehr hohem Niveau – schließlich haben wir bald mehr als genug Zeit, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

So lange ins Ausland – wie geht das eigentlich?

Am liebsten würde man einfach naiv losfahren und sich gar nicht so viele Gedanken machen – genau dafür macht man so eine Reise ja schließlich. Aber letztlich gibt es doch so einiges zu beachten und zu planen, um dann auch mit einem guten Gefühl zu starten. So kommen dann neben den typischen Fragen nach der perfekten Packliste auch Fragen nach der richtigen Kreditkarte, der perfekten Auslandskrankenversicherung und was man eigentlich mit der Wohnung macht, während man weg ist. Glaubt uns: fangt früh genug mit der Planung an. Je nach Umfang der Themen gehen da gerne mal 2-3 Monate Zeit ins Land. 

Organisatorisches, was man beachten sollte

Selbständigkeit aufgeben?

Die Frage war für mich, Christoph, Gott sei Dank recht schnell beantwortet. Da ich sowohl in 2022 bereits Einkünfte hatte und auch nach unserer Rückkehr in 2023 wieder haben werde, läuft die Selbständigkeit auf Papier weiter. Meine Buchhalterin führt für einen schmalen Betrag die Umsatzsteuervoranmeldung weiter und so ist alles geritzt. Dadurch entfällt das lästige Finanzamt informieren, neue Steuernummer beantragen etc.

(Auslands-)Krankenversicherung

Nicht mehr so trivial und auch eher ein Thema für mich, Christoph, da Katha aufgrund des offiziellen Sabbaticals weiterversichert bleibt. Um es kurz zu machen: ich habe meine (freiwillig gesetzliche) Krankenversicherung bei der TK gekündigt. Ich habe keine Anwartschaft abgeschlossen, obwohl dies von der TK empfohlen wird. In meinen Augen hat diese keinen Zusatznutzen. Kündigung ist möglich, sofern man eine Auslandskrankenversicherung vorweist, auch wenn manche Krankenkassen Berichten zufolge gerne das Gegenteil behaupten.

Bei der Auslandskrankenversicherung habe ich mich nach einiger Recherche für die Young Travellers der Ergo entschieden. Für mich ein unschlagbares Angebot und vor allem: ich bin für eine maximale Dauer von sechs Wochen auch bei einem Zwischenaufenthalt in Deutschland versichert. Da wir zwischen den einzelnen Etappen eine Weile in Deutschland sein werden, war das ein wichtiges Kriterium. Kosten: 516,- EUR für ein Jahr, also 43,- EUR monatlich. Abgeschlossen habe ich ohne Selbstbeteiligung und mit USA / Kanada für maximal 50% der Reisezeit (wir planen ohnehin nicht in die USA oder nach Kanada zu verreisen). Ein Witz gegen das was ich für die Krankenversicherung in Deutschland bezahle.

Wohnung: ausziehen, untervermieten oder Jedöns einlagern?

Für den ein oder anderen auch eine knifflige Angelegenheit. Katha hat ihr Zimmer in der WG, in der sie wohnt, regulär gekündigt und hadert nur noch mit sich, ob sie ihr Bett verkauft oder behält. Der Rest wird eingelagert – idealerweise bei Freunden, einen Teil in meinem Kellerraum oder in einer günstigen Garage. Die Mietpreise für Lagerräume / Self Storage Lösungen sind in Köln, um es deutlich zu sagen, unverschämt.

Die Wohnung von Christoph wollen wir behalten. Zum Einen, um nicht die ganzen, größtenteils recht neuen, Möbel auch noch unterstellen oder in einer Hauruckaktion verkaufen zu müssen. Vor allen Dingen aber, um dann nach der Rückkehr eine Anlaufstation zu haben. Nach 6-12 Monaten auf 4 Quadratmetern erscheint uns diese Möglichkeit verlockend.

Die Miete wollen wir uns während der Reise aber definitv sparen. Köln ist teuer und so locker sitzt das Geld nicht. Also mit der Hausverwaltung telefoniert und erstmal im engeren Freundes- und Kollegen-Kreis die Wohnung angepriesen. Und dann kam: erstmal nix. Doch kurz bevor wir die Wohnung dann bei Facebook, wg-gesucht und ebay Kleinanzeigen anbieten wollten (mit flauem Gefühl bzgl. der zu erwartenden Flut an komischen Anfragen) hat sich über eine Arbeitskollegin eine für beide Seiten tolle Option ergeben. So begrüßt Christoph nun Tom in seiner Wohnung und alle haben was davon. Ein dicker Stein fällt uns vom Herzen.

Die richtige Kreditkarte fürs Ausland

Auch ein Thema, das leicht unübersichtlich werden kann. Ich hatte jahrelang ein Konto bei der Postbank und eine Visa Karte, mit der ich im Ausland  beim Abheben und Bezahlen häufig Gebühren zahlen musste. Ich habe mich nun nach ein wenig Recherche für die DKB entschieden. Hier bekomme ich eine kostenlose Debitkarte (da ist weder EC- noch Visakarte, kann aber mehr oder weniger beides zusammen) und werde auch gleich mein Postbank-Girokonto dahin umziehen. Damit zahle ich im Ausland weder beim Abheben noch beim Bezahlen Gebühren. Bei regelmäßigem Geldeingang auf das Konto sogar weltweit.

Zur Sicherheit hole ich mir dann zusätlich noch die GenialCard von der Hanseatic. Ebenfalls kostenlos und ohne Einrichten eines Kontos möglich. Hierbei handelt es sich dann um eine „echte“ Kreditkarte, falls wider Erwarten die DKB-Karte mal im Ausland versagen sollte (man munkelt, dass das bei Kreditkartenbelastungen manchmal passieren kann) oder man eine der beiden verliert. Thema erledigt!

Mobilfunk, Datentarif, SIM, Router & Co

Auch ein bisschen leidiges Thema. Angebote gibt es immens. Letztlich wird einem schnell klar, dass die günstigste Variante für guten Datentarif die ist, im jeweiligen Land eine Prepaid-Karte zu kaufen. Ob man sich aber den „Stress“ (oft ist es in Wirklichkeit erstaunlich einfach) machen möchte und erstmal nach einem Laden Ausschau halten möchte, bevor man wieder ins Netz kommt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber hey: es gibt ja kein Roaming mehr. Soweit so richtig, allerdings gibt es neuerdings die sogenannte Fair Use Policy (u.a. hier erklärt). Kurz und knapp: Anbieter können bei übermäßiger und dauerhafter Nutzung des deutschen Mobilfunktarifs Aufpreise nehmen. Können lautet hier das Stichwort – das wird in der raxis offenbar sehr unterschiedlich gehändelt.

Da wir tatsächlich bis auf kurze Unterbrechungen im Ausland sein werden, wollten wir also zumindest einen Tarif, den man monatlich kündigen oder noch besser (um die Rufnummer zu behalten) pausieren kann. Vor allem bei Christophs Handy, was keinen Dual-SIM-Port hat. Das Gute ist ja, dass wenn man sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt und ab und zu drüber sprichst, durch wundersame Weise entsprechende Werbung auf sein Handy gespült bekommt. Big Brother is listenig. Und so sind wir auf das geniale Simon Mobile gestolpert. Bei Rufnummernmitnahme für 8,99 EUR für 8GB, die ersten sechs Monate 16GB. Monatlich kündbar, Pausieren problemlos möglich. Ein Schnapper. Deal! Simon, wir sind an Bord. Durch den Dual-Karten-Slot von Katha können wir uns dann vor allem im Balkan um lokale SIM-Karten bemühen und bei Simon ne Pause einlegen. Easy.

Auf Anbieter wie glocalme oder (mobile) Router-Lösungen gehen wir hier nicht weiter ein – für uns war das entweder zu teuer, zu hoch im Stromverbrauch oder wir sehen den Mehrwert (noch) nicht wirklich. 

Und natürlich haben wir die letzten Wochen auch noch einiges am Van optimiert und gebaut. Ein Safe wurde verbaut, Holzdeckel für Euroboxen gefräst, eine Auflage für die Bank bestellt und Staufächer aus Filz von einer guten Bekannten von Katha genäht. In einer Woche kommt dann noch ein Fenster in die Schiebetür und wir haben tatsächlich ein wenig Bammel, ein Loch ins Blech zu schneiden. Details und ein paar Bilder zu unseren Optimierungen bekommt ihr dann bald in einem eigenen Artikel.

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5 Antworten
  1. Gertrud Kerschbaum

    Lieber Christoph,
    Gestern Abend schickte mir Paula den Link zu eurer neuen Reiseseite😀. Ich hab jetzt schon fast alles angeschaut und bin total begeistert, echt toll gemacht und wunderschöne Bilder und Videos.
    Wir waren vor Jahren in den Oktoberferien auch mal 14 Tage mit Max, Paula, Joschy und Leni in Levanto . Einer unserer schönsten Urlaube. Wir gingen den gesamten Trail von Levanto aus, allerdings in einzelnen Etappen. Eine Etappe ging von Vernazza aus und wir kamen vom Bahnhof aus die hübschen Gassen runtergeschlendert zum Hafen, als plötzlich eine Katze vor Joschys Nase auftauchte ( genau da, wo rechts unten auf eurem Bild die Sonnenschirme des Restaurants stehen).
    Joschy brach sofort in ein schreckliches Gejaule aus, Durch das Echo, das in dieser engen Hafenbucht ist, entstand ein Ohrenbetäubendes Gejaule, das ganz Vernazza ausfüllte. Mit meinem klaffenden Dackel verzog ich mich schnell, aber aus allen Ecken kamen Leute angerannt und umringten Joschy, zur gleichen Zeit legte noch ein Schiff an mit Chinesischen Touristen und Joschy und Jörg waren nur noch umringt von klickenden Kameras.😂.
    Soviel Aufsehen war uns dann doch Zuviel und wir machten uns so schnell es ging auf den Wanderweg.
    Joschy war damals sowieso der Star bei den Italienern.
    Aber euer Baci ist ja auch ein super Poser und scheint la allerliebst zu sein.
    Ich wünsche Euch alles Gute für eure Reise und freu mich schon auf die Reiseberichte und bin schon ein klein wenig neidisch.
    Schade nur, dass wir euch dann an Paulas Hochzeit nicht sehen werdet.
    Aber vielleicht macht ihr ja mal Station in Remeldorff, wir würden uns freuen und ihr seid herzlich eingeladen.
    Liebe Grüße auch an Kata unbekannterweise und viel Spaß auf eurer Reise
    Oppi

    1. Liebe Oppi,

      Danke für diese tolle Nachricht – das hat uns sehr gefreut. Und ich musste sehr schmunzeln über deinen kleinen Bericht von Vernazza. Das war sicher lustig und etwas unangenehm zugleich.

      Und noch eine gute Nachricht: wir werden uns bei der Hochzeit sehen – wir machen nämlich extra eine kleine Unterbrechung der Reise, um dabei sein zu können. Freuen uns sehr.

      Liebe Grüße,
      Christoph und Katha

  2. Bine

    Hallo Ihr Lieben!
    Ich warte sehnlichst auf den ersten Reisebericht, und NEIN, ich habe immer noch kein Instagramm Account😂
    Viel Spaß, eine tolle Zeit und passt auf Euch auf!
    Liebe Grüße aus dem Rheinland,
    Bine

    1. Hey Bine,

      der perfekte Zeitpunkt, Instagram zu installieren. 🙂 Denke wir werden in den nächsten Tagen den ersten Bericht hochladen. Liebe Grüße aus den regnerischen Highlands.

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