Noch mehr magisches Irland

Ganz beseelt von den letzten Stunden am Downpatrick Head fahren wir weiter Richtung Achill Island.  Bevor wir aber unser nächstes Ziel erreichen, brauchen wir noch einen Platz für die Nacht. Christophs goldener Daumen bewährt sich auch heute wieder. Bei Park4Night findet er einen Stellplatz kurz vorm Pier von Mulranny. Und der hat es wirklich in sich. Schon bei der Anfahrt haut es uns von den Socken. Von oben kommend eröffnet sich uns ein Blick auf die Piermauer, Wiesen und die von der Ebbe freigelegten Sandbänke auf denen Schafe teils sogar noch im seichten Wasser grasen. Die untergehende Sonne tut ihren Rest. Wir sind verzaubert: Irland hält was es verspricht.
Wir fahren dann auch nicht hinunter bis zum eigentlichen Pier, sonder suchen uns ein Plätzchen vor den Sandbänken. Nachdem wir sicher sind, dass auch bei steigendem Wasserstand Knubbi trocken steht, genießen wir diesen malerischen Ort mit Schafen, die durchs seichte Wasser ziehen, einem kleinen Landstreifen der bis auf eine Miniinsel führt und einem Sonnenuntergang, der das schönste Licht zaubert. Herrlich.

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Zu Besuch, da wo die Welt noch in Ordnung ist

Für Achill Island haben wir einen ganzen Tag eingeplant. Diese Insel ist wirklich einen Besuch wert und hat so viel Charme, dass man fast schon vergisst, dass wir im 21. Jahrhundert leben und von diversen Krisen umgeben sind. Den ersten Stopp machen wir am Grace O`Malleys Towerhouse in einem wirklich süßen kleinen Dörfchen. Von einem kleinen Pier springen ein paar Kinder ins Wasser. Fischerboote starten und diverse Vorgärten mit riesigen Hortensienbüschen blühen. Das Towerhouse kann man mit einem großen Schritt über ein Mäuerchen sowohl aus der Nähe als auch von Innen betrachten. Solch alte Ruinen faszinieren uns immer wieder aufs Neue und Christoph nutzt die Kulisse für die ein oder andere Drohnenaufnahme.

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Erst übers, dann ins Wasser

Weiter gehts zu den White Cliffs of Ashleam und damit entlang des Wild Atlantic Way. Diese rund 2500km lange Küstenstraße schlängelt sich die Westküste Irlands entlang. Wir fahren bis zum äußersten Zipfel. Keem Beach wurde in der Vergangenheit bereits zum schönsten Strand Irlands gekürt. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Schon die Anfahrt erlaubt einen atemberaubenden Blick auf die Klippen und die kleine Bucht. Auch wenn es ziemlich voll ist, finden wir noch eine Parklücke und einen ruhigen Platz am nördlichen Ende des Strands. Wir verbringen zwei entspannte Stunden am Strand, schwimmen eine Runde im Meer, toben mit Baci in den Wellen und entdecken interessante Dinge an den Felsen. Falls jemand weiß was das ist, schreibt uns gerne 😉

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Auch „verlassen“ kann schön sein

Wie so oft in Irland wechselt das Wetter von einem Moment zum anderen. Entsprechend zügig verlassen wir den Strand. Bei Nieselregen schauen wir uns aber noch das Slievemore Deserted Village an. Schließlich wollten wir uns schon in Nordirland ein verlassenes Dorf anschauen, haben aber den Weg nicht gefunden 😀 Katha ist fasziniert von der Geschichte hinter diesen verlassenen Dörfern, die uns auf unserer Reise schon öfters begegnet sind. Eine Infotafel am Parkplatz gibt uns unter anderem den Hinweis, dass das Dorf zuletzt im frühen 20. Jahrhundert im Sommer bewohnt wurde, wenn das Vieh auf den Berghängen weidete. Im Winter kehrten die Menschen dann jedoch in ihre Häuser in den Dörfern Pollagh und Dooagh zurück. Es macht Spaß sich in den größtenteils gut erhaltenen Ruinen umzuschauen und wir klettern eine gute halbe Stunde die Hügel rauf und runter.

Falls ihr euch auch für verlassene Orte interessiert, möchten wir euch hier den Youtube Kanal von brosofdecay ans Herz legen. Den Gründer lernen wir später auf den Färöer Inseln kennen. Mittlerweile besucht er mit seiner Crew hauptberuflich verlassene Orte. Mit viel Liebe zum Detail verpackt er den teils historischen Hintergrund in spannenden Filme. 

Nach besonders tollen Orten muss man oft ein wenig suchen

Leider sitzt uns die Zeit etwas im Nacken und so fahren wir weiter Richtung Galway. Auf dem Weg dorthin suchen wir wieder über Park4Night ein Plätzchen für die Nacht und entdecken erneut ein richtiges Schätzchen. Bei Ballinvilla stellt ein Bauer eine große Wiese an einem kleinen Bachlauf zur Verfügung: for free! Am besten gebt ihr in der App „Dalgan Tawnagh East“ ein. Dann solltet ihr den Platz finden. Nach einer etwas abenteuerlichen Anfahrt (für breite Wohnwagen nicht unbedingt empfehlenswert) gelangen wir zu diesem zauberhaften Ort. Direkt am Eingang der Wiese steht sein alter Wohnwagen, in dem man die Trockentrenntoilette nutzen kann. Hier darf man dann auch eine freiwillige Spende hinterlassen, so betont es der sehr nette, wenn auch etwas schüchtern wirkende Besitzer des Geländes.

Die Wiese ist frisch gemäht, es steht nur noch ein weiterer Camper vor Ort und die Tochter des Bauern lebt anscheinend dort ebenfalls in ihrem eigenen Wohnwagen. Wir fühlen uns etwas wie in einer britischen Crimeserie 😉 Die Tochter und ihr Freund sehen irgendwie ein bisschen dodgy aus und auch der eigentliche Hof ist eher heruntergekommen und usselig. Aber was kümmert uns das Aussehen?! Die große Wiese ist top gepflegt und der gesamte Bachlauf liebevoll, sehr süß dekoriert und der Besitzer bleibt zusammen mit seinem Hund noch auf ein Pläuschchen. Eine Ecke mit BBQ, ein paar Tische und der kleine Pavillon können ebenfalls genutzt werden. Wir verbringen hier eine ruhige und angenehme Nacht und hinterlassen selbstverständlich mehr als gerne eine Spende.

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Nicht alles muss einen vom Hocker hauen

Am nächsten Tag halten wir für einen kleinen Stadtbummel in Galway. Eine hübsche kleine Stadt, mit vielen bunten und älteren Pubs und einer gut besuchten Shopping Straße. Auch sonst können wir uns sehr gut vorstellen, hier mal für ein Wochenende herzukommen und in die Pub-Szene einzutauchen. Aber wir haben noch einiges auf der Liste für heute und morgen geht schon unsere Fähre nach Wales. Also steuern wir als nächstes die Cliffs of Moher an. Zunächst sind wir unschlüssig, ob wir uns diese doch sehr touristischen Klippen überhaupt ansehen wollen und die lange Fahrt auf uns nehmen. Schließlich haben wir auf unserer Reise bereits so viele tolle Klippen gesehen. Aber nach einer Umfrage bei Insta 😉 tun wir es doch.

Am Ende sind wir leider etwas enttäuscht. Es ist voll, Hunde können nur auf die eine Aussichtsplattform mit und der Parkplatz kostet pro Kopf 10€. Es wird zwar damit geworben, dass Wifi, Toilette, Visitor Center und der O´Brians Tower etc. im Preis mit inbegriffen sind. Dennoch sind wir nicht angetan. Nun könnten gewiefte Sparfüchse natürlich auf die Idee kommen, den Beifahrer vor der Einfahrt auf den Parkplatz aussteigen zu lassen, um die Kosten nur für eine Person zu bezahlen. Wir überlassen das mal euch 😉

Ja, die Cliffs of Moher sind beeindruckend, aber für uns nicht beeindruckender als andere Klippen in Irland oder auch Schottland. Die Menschenmassen machen ein stilles Genießen zusätzlich schwierig. Aber so ist das eben mit touristischen Attraktionen. Wir bleiben jedenfalls nicht sehr lange. Christoph besteigt noch schnell den Tower und kundschaftet kurz das Visitor Center aus. Das ist tatsächlich nett gemacht und auch die vorhandenen Sanitäranlagen und das Gelände selbst sind sauber und für jeden zugänglich gestaltet. 

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Reise in die Vergangenheit 

Bevor es nach Dublin geht, muss Katha unbedingt noch nach Limerick. Ein ganz schöner Umweg und wofür?Da muss Christoph schon ein bisschen schmunzeln. Aber gut, was macht man nicht alles für eine glückliche Katha?! 😉 Vor mehr als 36 Jahren war Kathas Mama nämlich mit zwei Freundinnen in Irland. Gestrandet zu später Stunde in Limerick durften sie ihr Zelt auf der Wiese vor einer großen Kirche aufschlagen. Genau diese Wiese ist Kathas Ziel. Ein Hauch von Nostalgie: ein Foto auf dieser Wiese soll also her. Das Foto vor der Cathedral St. John the Baptist ist dann auch schnell gemacht. Ein Videoanruf bei Mama Katha soll den Ort bestätigen. Schade nur, dass Mama sich schwer tut mit diesen alten Erinnerungen und gerade auch nicht an die Fotos von damals rankommt. Egal, alle sind sich einfach sicher: Das ist sie! Zweifel werden bei Seite geschoben, denn Zeit um die alternative Saint Mary’s Cathedral Kirche auch noch anzufahren bleibt nicht.

Fascinating Dublin

Wir hüpfen also wieder in den Knubbi und fahren nach Dublin. Am Abend kommen wir an und finden einen super Parkplatz. Um die Zeit sogar kostenlos und sehr zentral. Wir spazieren ein wenig durch die Innenstadt und laufen mehrfach durch die Gassen des Temple Bar Viertels. Die Pubs sind gut besucht, wir hören Musik und bestaunen das ein oder anderen spannend dekorierten Pub und die Gäste und Touristen davor. Baci wird hier immer wieder zum Star des Abends. Selbst zwei Security Mitarbeiter können es nicht lassen und möchten den kleinen „fluff“ kurz knuddeln 😀 Wir suchen uns irgendwann ein Restaurant mitten in diesem wuseligen Viertel und genießen ein deftiges und sehr leckeres Abendessen und je ein Pint. Wir sind uns auch hier einig, Dublin muss auf jeden Fall noch mal mit mehr Zeit besucht werden!

Es ist schon nach 23 Uhr, als wir in der Nähe der Fähre mitten in einem Industriegebiet Knubbi für die Nacht parken. Nicht schön, aber auch das gehört bei so einer Reise mal dazu. Am nächsten Morgen nehmen wir die Fähre nach Wales. Wieder geht ein sehr schöner Teil unsere Reise leider zu Ende. Ireland, we will be back 🙂

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