Irish Pub, aber richtig!

Es ist Freitagabend und wir kommen in Irland an. Hört sich für uns immer noch komisch an, denn Nordirland erscheint uns nicht als ein eigenständiges Land. Was kann es da besseres geben als eine Pub Night?! Wir suchen uns bei Teelin einen Pub raus, dessen Webseite vielversprechend aussieht. Wir haben nämlich richtig Bock auf eine Pub Night mit Livemusik, Bier und Pub-Essen. Deshalb fragen wir vor Ort auch zunächst, ob es eine fussläufige Übernachtungsmöglichkeit gibt. Gut, eigentlich hoffen wir, dass uns der Wirt auf seinem Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite übernachten lässt, aber er verweist uns auf den Campingplatz keine 500m die Straße runter 😀 Ein Versuch war es wert.  Und so steuern wir die Sliabh Campsite an. Hier finden wir dann auch ein richtig nettes Plätzchen. Alles sehr neu, noch etwas improvisiert mit einem kleinen aber sehr sauberen Toilettenwagen und Duschmöglichkeiten im Touristen-Informationszentrum nebenan punktet die Campsite vor allem mit einem netten und redseligen Manager und einer toll angelegten Anlage. Von hier wollen wir morgen zum Pilgrim Walk aufbrechen, lassen den Abend aber erst einmal im The Rusty Mackerel mit Bier, Cider und einer tollen Liveband ausklingen.

One Man´s Path: hier ist nur Platz für einen von uns beiden

Am nächsten Morgen rufen mal wieder die Wanderschuhe. Die Slieve League Cliffs laden nämlich förmlich zum Wandern ein. Wir informieren uns in der Touristeninformation nach dem besten Startpunkt für den Pilgrim Path, eine sehr zu empfehlende Wanderung. Wir erfahren, dass es von der Touristeninformation aus einen Shuttleservice mit dem Bus zum ersten Viewpoint gibt. Alternativ kann man einen Zwischenparkplatz mit dem eigenen Auto anfahren und den restlichen Weg zum Viewpoint und Start des Klippenaufstiegs laufen. Wir entschließen uns die 20 Minuten bis zum ersten Viewpoint zu laufen – was wir später ziemlich bereuen, da das Parkticket uns letztlich teurer kommt als den Shuttleservice zu nehmen. Einen dicken Stern Abzug für die ansonsten netten Mitarbeiterinnen und der hübsch gestalteten Touristeninformation. Hier wurden wir dahingehend leider nicht wirklich beraten.

Egal – am Viewpoint angekommen gehts für uns stetig die Klippen hinauf. Immer weiter die Küste entlang. Immer höher. Ganz schön anstrengend. Katha und Baci nutzen Christophs Fotopausen dankbar zum Durchschnaufen. Unser Ziel: unter anderem der One Man´s Path. Dort, wo Plateau, Klippenpfad und der Pilgrimspfad zusammenkommen, bilden die Klippen einen so schmalen Grat, dass zwei Personen keinen Platz finden. Insgesamt ist der Slieve League 601 m hoch. Zum Glück müssen wir davon nur ca. 400 Höhenmeter überwinden. Wir entscheiden uns dennoch spontan, die gesamte Rundwanderung zu machen und kommen so nach knapp 12 Kilometern und 4 Stunden ziemlich k.o. endlich wieder am Knubbi an. Eine sehr anspruchsvolle, aber mehr als lohnenswerte Wanderung liegt hinter uns. Kletterpartien, grünen Wiesen, steile Klippen, eine Hammeraussicht. Den One Man´s Path geht Christoph dann aber doch alleine. Auch wenn dieser nur wenige Zentimeter breite und relativ kurze Abschnitt ganz hoch oben ein richtiges Abenteuer ist: Baci hätte dieses Abschnitt, auf dem Christoph teils auf allen Vieren klettern musste, nicht gepackt. Katha natürlich schon 😉

Unsere Mini-Galerie

Eine neue Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt

Ziemlich verschwitzt kommen wir wieder am Visitorcenter an und nutzen noch schnell die Dusche des Campingplatzes. Dann zieht es uns weiter nach Bundoran. Am Tullan Beach, einem Surfer Hot Spot, soll es einen netten Parkplatz zum Übernachten geben. Wir fahren an einem kleinen Jahrmarkt mit Riesenrad und anderen Fahrgeschäften vorbei. „Wie geil ist das denn? Los gehts“ bricht es aus Christoph raus. Also machen wir kurz Halt am Fun Park von Bundoran und nehmen natürlich eine Fahrt im „Hulk“ mit. Na, wem ging da wohl am Ende mehr die Pumpe?

Hey, dude!

Am Übernachtungsspot angekommen sind wir ganz begeistert. So viele Van-Menschen, wenn auch ausnahmslos Surfer, auf einem Fleck. Nur eine große Wiese und die Klippen trennen uns vom endlosen Strand. Die Aussicht ist fantastisch, das Wetter sommerlich und wir kommen schnell ins Gespräch mit den Nachbarn. Baci ist mal wieder der heimliche Star und wir genießen einen wahnsinns Sonnenuntergang und kochen uns was leckeres begleitet von dem ein oder anderen Bierchen.

Am nächsten Morgen scheint die Sonne immer noch. Nach einem gemütlichen Frühstück spazieren wir noch etwas am Strand entlang. Vorsorglich haben wir auch die Badesachen eingepackt. Am Strand liegen Unmengen von toten Quallen und auch im Wasser kann man die ein oder andere gut erkennen. Das ist leider so gar nicht Kathas Ding. Zum Glück rettet sie dann der Prüf-Zeh im Wasser: Eiskalt! Also bleibt es beim spazieren gehen, Baci freut sich und hüpft lustig vor uns her und wir genießen einfach die 20 Grad.

Unsere Mini-Galerie

Es kann nicht immer ein Jackpot sein

Gegen Mittag geht es weiter. Die Stadt Sligo ist unser nächstes Ziel. Hier soll es einige schöne Murals geben. Das hat zumindest Kathas Internetrecherche ergeben und nach Lononderry sind wir richtige Mural-Fans. Leider werden wir etwas enttäuscht. Zwar bietet Sligo ein paar hübsche Häuschen an einem Fluss mit zwei netten Brücken und das ein oder andere Pub oder Restaurant sehen sehr einladend aus, aber Murals finden wir nur sehr wenige. Also geht die Fahrt weiter. 

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Downpatrik Head steht auf der Liste. Wir haben ein wenig Angst, dass wir auch bei dieser „Attraktion“ von anderen Touristen überrannt werden, aber die späte Anreise lohnt sich. Der Parkplatz ist übersichtlich gefüllt und es ist weiter oben kaum etwas los. Wir sind schon durch das erste Tor durch, da bemerkt Katha ein Hundeverbot Schild. Was nun? Baci bei noch scheinender Sonne im Auto lassen ist keine Option. Am Auto im Schatten anbinden ebensowenig. Christoph verweist auf die kurze Leine und Bacis tadellosem Verhalten und möchte ihn einfach kurz mitnehmen. Katha tut sich aber sehr schwer damit. Also flitzt sie zurück zum Parkplatz und fragt der Imbissbudenmann, ob er ggf. kurz aufpassen könne, neben dem Imbisswagen ist nämlich ein nettes Schattenplätzchen etwas abseits aller Autos. Leider macht der nette Mann in Kürze Feierabend, aber ermutigt Katha Christophs Vorschlag zu folgen und den „little well-behaved fluff ball“ einfach mitzunehmen. Nur den Schafen sollen wir aus dem Weg gehen.

Okay, gesagt getan. Katha schluckt ihre deutsche Überkorrektheit hinunter und los gehts. Wieder einmal warten unglaublich schöne Klippen mit einer wunderschönen Aussicht auf uns. Der moosige Boden ist so grün und federt unter uns wie ein Trampolin. Aber vor allem der Downpatrick Head, ein ca. 50 Meter hoher Felskoloss der aus dem Meer hinausragt, lässt nicht nur Christophs Fotoherz höher hüpfen. Es ist einfach beeindruckend was die Natur entstehen lässt und das türkisfarbene Wasser und die Gischt setzen dem Ganzen noch die Krone auf. Natürlich lässt sich Christoph einen Drohenenflug nicht entgehen und als wären diese Bilder nicht schon Belohnung genug, entdeckt Katha in der Ferne sogar eine Gruppe Delfine. Absoluter Wahnsinn. Was für ein Tag.

Unsere Mini-Galerie

Hinterlasse einen Kommentar