Nordirland – Zwei Tage Causeway Coastal Route

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Just a little peephole

Von Cairnryan in Schottland fahren wir 3,5 Stunden mit der Fähre bis nach Larne, Nordirland. Baci hat auch diese Fährfahrt wieder vorbildlich in seiner Transportbox im Auto geschlafen. Freudig begrüsst er uns, als wir kurz die Türe öffnen, bevor es von der Fähre runtergeht.

Wir entschließen uns die Causeway Coastal Route entlang zu fahren. Eine gute Entscheidung. Die Aussicht ist super schön und die kleine Straße schlängelt sich dauerhaft dicht am Meer entlang. Keine 20 Minuten vom Hafen entfernt halten wir beim Madman´s Window. Eine kleine Felsformation, auf und um die man ohne große Mühe klettern kann. Vielleicht nicht der spektakulärste Spot, denkt Christoph, aber bei blauem Himmel und Sonnenschein ist es dann doch ein netter kleiner Zwischenstopp 😉

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Winter is coming

Dann begeben wir uns auf die Spuren von Game of Thrones. Spannend, dass Christoph, der die Serie bis heute nicht gesehen hat, gleich zwei (Dreh-)Orte rausgesucht hat und Katha noch nie etwas davon gehört hat, obwohl sie während ihrer Corona Quarantäne im Februar sich nochmal alle Staffeln reingezogen hat. Wir besichtigen jedenfalls die Cushendun Caves und die Dark Hedges. Beide Orte sind natürlich bei anderen Touristen ebenso beliebt und so ist es gar nicht so einfach Bilder ohne größere Menschenmassen zu schießen. Doch mit ein bisschen Geduld und dem ein oder anderen Perspektiv-Trick ist Christoph mit den Aufnahmen letztlich zufrieden.

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Wir wollen parken, nicht die Brücke kaufen

Anschließend geht es nach Carrick-a-Rede. Im Internet lesen wir zuvor von den horrenden Parkgebühren und Tipps wie man diese umgehen kann. So ganz schlau werden wir dennoch nicht draus. Für das Parken soll man 16 Pfund zahlen, wenn man auch über die Hängebrücke gehen möchte. Der Tipp, zu behaupten wir wollen nur mit dem Hund spazieren gehen, führt in unserem Fall nur zu einer Reduktion der Gebühren auf 10 Pfund. In unseren Augen nicht nachvollziehbar, nachdem wir mehrfach gelesen haben, dass die Brücke kostenlos zugänglich ist. Wir drehen also um und parken ein Stückchen die Straße hoch – kostenlos. Auch der jungen Dame im Häuschen am Eingang zum Weg zur Hängebrücke sagen wir, dass wir nur einen Spaziergang geplant haben. Easy, wir müssen in diesem Fall nichts bezahlen. Trotzdem ziemlich merkwürdig und uns beschleicht das Gefühl, als wäre das hier eine zweifelhafte Masche, um Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Parkgebühren oder Eintrittsgelder finden wir grundsätzlich legitim, aber dann in einem gesunden Maße und nachvollziehbar.

Geht doch

Wir marschieren den kurzen Weg bis zum Anfang der Hängebrücke. Hier steht an jedem Ende jeweils ein junger Mann in Warnweste. Die beiden sorgen dafür, dass immer nur eine gewisse Anzahl an Menschen die Brücke betreten und abwechselnd von beiden Seiten sicher über die Brücke kommen – nicht mehr und nicht weniger. Aber ein Tor auf der einen Seite lässt uns vermuten, dass die Brücke ab einer gewissen Uhrzeit abgesperrt wird. Vielleicht um Unfälle zu vermeiden?!

Baci macht´s möglich

Kurz bevor wir an der Reihe sind, informiert uns der junge Mann in Orange, dass Hunde auf der Brücke nicht erlaubt sind. Wir beschließen also nacheinander rüber zu laufen. Während Katha Fotos von Christoph macht, bietet Mr. Orange mit einem zaghaften Blick auf Baci an, auf ihn aufzupassen, sodass wir zu zweit diesen Ort genießen können. Ein sehr nettes Angebot. Gesagt getan, der gute Mann wirkt vertrauenswürdig, Baci lässt sich sogar von ihm streicheln und er ist sehr von Bacis Namen angetan 😉 So laufen wir beide nochmal gemeinsam über die  Brücke und genießen die Aussicht und sind wieder einmal begeistert von den Klippen und den Farben des Meeres.

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Es müssen nicht immer 4 Sterne sein

Die Nacht verbringen wir mal wieder auf einem Campingplatz. Spülen, duschen, Grau- und Frischwasser auffüllen. Craig House von Neil ist eine große Wiese, auf der er allerdings nur 5 Camper pro Tag beherbergen darf. Das wird, so erzählt uns Neil, vor allem von einem nahegelegenen Campingplatz durchaus kontrolliert und im Zweifel gemeldet. Das Häuschen mit Toiletten, Dusche, Küche und „Aufenthaltsraum“ ist vielleicht ein wenig in die Jahre gekommen. Mit seinem Teppichboden und den Holzwänden erinnert es etwas an einen richtig alten knüsseligen Pub, aber es ist sauber und Neil eine nette Plaudertasche. Er gibt Tipps zur Umgebung, macht sich über die Vorgaben zu der Anzahl der erlaubten Camper lustig und erklärt uns, warum sein deutsches Lieblingswort Auspuff ist 😀 Wir können Neil und sein Craig House mit bestem Gewissen empfehlen. Für einen schmalen Taler bekommt man hier alles was man braucht. 

Auf den Spuren von Riesen

Am nächsten Tag wollen wir uns den Giants Causeway angucken. Auch hier erwarten uns am Besucherparkplatz wieder horrende Parkgebühren. Wir folgen Tipps aus dem Netz und parken etwas weiter weg am Giants Causeway & Bushmills Railway. Hier müssen wir immerhin nur 9 Pfund für den Tag bezahlen und könnten theoretisch sogar mit einem altertümlichen Bummelzug fahren. Wir spazieren aber lieber mit Baci den Weg nach oben.

Oder auch: Folge den Fußstapfen der Massen

Angekommen ist vor allem Katha ziemlich überfordert. So viele Menschen hat es in Schottland nicht auf einem Fleck gegeben. An diesen Touriauflauf muss man sich erstmal wieder gewöhnen. Es ist aber auch in jedem Fall sehenswert. Die größtenteils perfekt fünf-, sechs- oder auch achteckig geformten Felselemente, die aneinander gereiht eine riesige Fläche auf verschiedenen Ebenen bilden sind wirklich faszinierend. So klettern wir einige Zeit hin und her. Christoph hört gar nicht mehr auf Fotos zu schießen und verschwindet für einige Zeit, aber schließlich geht es auf der anderen Seite gut bergauf und mit tollem Blick auf den Causeway von oben wieder zurück zum Knubbi.

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Künstlerische Historie

Bevor wir Nordirland schon wieder verlassen machen wir noch einen Stop in Londonderry. Dort begeben wir uns auf den Londonderry Walk und gucken wir uns die berühmten Murals an, welche vor allem die Geschichte der blutigen Aufstände von 1972 erzählen. An einem sonst eher weniger sehenswertem Teil der Stadt wird hier ein Teil der Geschichte Nordirlands eindrucksvoll und bildlich erzählt. Noch ein wenig andächtig verlassen wir an diesem Abend das schöne Nordirland.

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