Lucca, Siena und San Gimignano – Die Städte der Toskana 

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Dieser Beitrag ist Teil unseres Reiseberichts 12 Tage Ligurien & Toskana

Welches Städtele darfs denn sein?

Zu einem Toskana-Urlaub gehört unweigerlich auch ein Besuch der ein oder anderen Stadt dazu. Dabei denkt der Großteil der Besucher vor allem an Florenz, Pisa, Lucca und Siena. Da wir beide bereits vor etlichen Jahren in der Toskana waren, haben wir noch verschwommene Bilder vor Augen. Christoph hat keine guten Erinnerungen an Pisa – zu voll, zu touristisch, zu viele aufdringliche Verkäufer. Und das fünftausendste Bild von stützenden Händen vor dem schiefen Turm brauchen wir auch nicht. 😉 Florenz erschien uns schlicht zu groß und nicht besonders camperkompatibel. An Siena denken wir dagegen beide gerne zurück und San Gimignano hat Christoph bei seiner Schul-Abschlussfahrt (Gott, tatsächlich schon über 20 Jahre her) ebenfalls beeindruckt. Und da Lucca auf dem Weg liegt, bauen wir auch hier einen Stopp ein. Und die ein oder andere Perle entdecken wir zufällig auf unserem Weg.  

Lucca – Stadtmauer Deluxe

Hervorzuheben an Lucca ist mit Sicherheit die Besonderheit, dass es die einzige Stadt in ganz Europa ist, deren Stadtmauer komplett erhalten ist. Wir parken kostenlos und unweit dieser auf dem Are di parcheggio Gratuita, auf dem gerade ein kleines Volksfest stattfindet und brechen Richtung Stadt auf. Der gesamten Stadtmauer ist ein üppiger und schöner Grünstreifen vorgelagert.

Ohne wirkliches Ziel lassen wir uns durch die Gassen treiben, bis wir vor dem Tore Guinigi stehen. Neben diversen anderen Touris, die offenbar auf den Aufstieg warten oder für den nächsten Slot Karten kaufen (5,- EUR p.P). Katha fragt nach, ob wir auch mit Hund hoch dürfen und wie lange die Wartezeit wäre. Christoph wartet in der Zwischenzeit mit Baci draußen und ist sich eigentlich sicher, dass Hunde nicht erlaubt sind. So ist es offiziell dann auch. Allerdings geht die nette Dame kurz mit raus und schaut prüfend auf Baci. Und dann geht es ganz schnell und sie winkt uns an der Schlange vorbei. Wir dürfen sofort hoch, sollen aber bitte mit Aufbruch der aktuellen Gruppe wieder mit runter. So dürfen wir trotz eigentlichem Hundeverbot auf den Turm. Dafür aber ohne Wartezeit. Und wie sich zeigt: ohne Ticket und demnach kostenlos. Was ein paar nette Worte auf Italienisch und ein süßer Hund so alles bewirken. ☺

Nach rund 240 Stufen sind wir oben angekommen und haben dort einen traumhaften Blick auf das schöne Lucca. Wir machen fleißig Fotos und orientieren uns grob für den anschließenden Stadtbummel. Hier lassen wir uns treiben, schlendern durch die schönen Gassen und gönnen uns leckeres Essen in einem der kleinen Restaurants. 

Siena – unsere Perle 

Nachdem wir in Siena etwas brauchen, um einen Parkplatz zu finden (wir werden fündig in der Nähe des Stadions) stürzen wir uns in die Stadt. Auch wenn sie gerade um den Piazza del Campo recht überlaufen ist, verlieben wir uns sofort. Das erhalten gebliebene mittelalterliche Stadtbild (das zum Unesco Welterbe gehört), die wechselnden Auf- und Abstiege und die wunderschönen Gassen sind einfach bezaubernd. Auf der Piazza del Campo bestaunen wir den 87 Meter hohen Torre del Mangia und schießen am Fuße des Turms diverse Fotos. Wir bewundern das Rathaus, die Kathedrale und den Piccolomini Palast.

Auf der Treppe vor der Chiesa San Pietro alle Scale finden wir den idealen Ort für eine kurze Rast. Zumal wir hier mit der La Piccola Ciaccineria einen Volltreffer landen (unbedingt ausprobieren!). Wir gönnen uns für 13,- EUR eine riesige Pizza mit Büffelmozzarella und Ruccola und sitzen kurze Zeit später pappsatt und glücklich auf der Treppe vor der Kirche. Wir schlendern noch eine ganze Weile durch die Stadt und sind traurig, nicht mehr Zeit zu haben. Nächstes mal nehmen wir uns definitiv mehr Zeit für Siena. Von dem was wir bislang gesehen haben ist Siena für uns die schönste Stadt der Toskana. 

San Gimignano – das mittelalterliche Manhattan  

San Gimignano, auch das mittelalterliche Manhattan oder die Stadt der Türme genannt, hatte Christoph schon bei seiner Abschlussfahrt in der Schule begeistert. Und da wir auf dem ersten Tag unseres Rückwegs noch ein wenig Zeit hatten, haben wir hier ebenfalls kurz Halt gemacht. San Gimignano ist mit seinen 7700 Einwohnern eher überschaubar aber die Stadt ist extrem imposant. So gehört auch San Gimignanos Stadtkern zum Unesco Weltkulturerbe. Von den ursprünglich 72 Geschlechtertürmen sind bis heute noch 15 erhalten, mit 54m ist der Torre Grossa der höchste. Von der mittelalterlichen Festungsruine Parco della Rocca (von hier habt ihr eine tolle Aussicht auf die Stadt) lässt Christoph seine Drohne steigen und macht grandiose Aufnahmen der Stadt von oben. Da wir bereits Richtung Heimat unterwegs sind, decken wir uns in einer der zahlreichen Delikatessen Läden noch ordentlich mit Wein und Käse ein, bevor es heißt: Abschied nehmen. 

Sorano – die Entdeckung

Wie schon im Artikel „Der Weg ist das Ziel“ beschrieben, sind es oft auch die unverhofften und zufälligen Begegnungen, die das Reisen so bereichernd machen. So ist es auch mit dem kleinen Städtchen Sorano, an dem wir auf dem Weg von unserem Thermenbesuch zur Küste vorbei kommen. Schon bei der Anfahrt über das Tal sind wir begeistert von dem Anblick der Ziegelhäuser, die sich in den Tuffsteinhügel schmiegen. Spontan halten wir an, schlendern durch die verwinkelten Gassen und Christoph macht ausgiebige Drohnenaufnahmen. Man merkt zwar, dass die Stadt an Bevölkerungsabwanderung leidet, aber die Gassen, Häuserfassaden und Torbögen sind wirklich zauberhaft. Von der Festung „Fortezza Orsini“ überblickt man das ganze Dorf nach allen Seiten. Wer sich in Reiseführern bei Wörtern wie „pittoresk“ und „malerisch“ grinsend fragt, wer solche Wörter benutzt: vermutlich Leute, die so Perlen wie Sorano entdecken.  

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